Willkommen
Die Pflanzen waren die ersten Nahrungsmittel der Menschen. Wir dürfen annehmen, dass Menschen frühzeitig zwischen genießbaren und giftigen Pflanzen unterscheiden konnten. Im Laufe der Zeit lernte der Mensch einzelne Pflanzen schätzen, die bei der Behandlung von Krankheiten hilfreich waren.
Älteste Keilschriften der Sumerer im 5. Jahrtausend v.u.Z. oder auch das Kräuterbuch des chinesischen Kaisers (im 3. Jahrtausend v.u.Z.) beschrieben Heilpflanzen. Es mussten also besondere Stoffe in einigen Pflanzen enthalten sein. Dass eine Pflanze über derart wirkungsvolle Substanzen verfügt, ist sicherlich Ergebnis des seit Jahrtausenden bestehenden Kampfes zwischen Pflanzen und Pflanzenfressern bzw. der Umwelt zwecks Erhaltung der Art. Pflanzen sind gezwungen, sich z.B. ständig gegen schädliche Bakterien, Viren und Pilze zu verteidigen, um zu überleben. Sie produzieren deshalb Stoffe, die Fressfeinden signalisieren, sie seien ungenießbar.
Die für uns meist sehr geringen Nebenwirkungen ausgesuchter Heilpflanzen (oft im Gegensatz zu Medikamenten der Schulmedizin) resultieren daher aus der Fressfeindabwehr.
Deutlich soll hier angemerkt werden, dass der Einsatz von Heilpflanzen oft einen Zusatz zu herkömmlichen Therapien darstellt. Man spricht heute auch von komplementärer (ergänzender) oder auch alternativer Medizin. Niemand soll allerdings auf Chancen der modernen Schulmedizin verzichten müssen. Es ist aber sicher hilfreich, über alternative Möglichkeiten nachzudenken.
Freuen wir uns an der Natur, denn diese hat meist schon das richtige Rezept für uns parat. Nutzen wir also wieder altes, bewährtes Wissen. Heilpflanzen können im Zusammenhang mit einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung sowie ausreichender Bewegung einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für unser Wohlbefinden und unsere Gesundung leisten.
Ich stelle Ihnen mir wichtige Heilpflanzen in kurzer, verständlicher Form vor. Im Mittelpunkt stehen Pflanzen der Traditionellen Europäischen Heilkunde (TEH) und der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Es würde mich sehr freuen, wenn ich Ihre Neugier auf mehr Wissen zu Heilpflanzen wecken könnte.
Warum dieses Heilpflanzenkompendium existiert
Heilen mit Pflanzen – der ursprünglichste Weg zum Heilen – hat sich seit Jahrtausenden bewährt. Das Wissen wurde von Generation zu Generation weitergegeben.
In heutigen Lehrplänen und Schulbüchern für Biologie und Naturkunde spielt dieses Wissen fast keine Rolle, obwohl das Thema „Gesundheit“ immer weiter in den Vordergrund rückt. Mein Schlüsselerlebnis hatte ich bereits vor Jahren, bei Exkursionen mit Schülern. Spitzwegerich (Wie sieht der aus? Oh – Wunden abdecken), Lärche (Baum des Jahres 2012, Ah – Stärkung des Immunsystems), Linde (Blütentee – beruhigt Reizhusten) – nur Staunen und großes Interesse.
Über 30 Jahre unterrichtete ich Schüler, führte Sie als Studienrätin in Biologie und Chemie bis zum Abitur, absolvierte erfolgreich eine Heilpflanzenausbildung. Jetzt möchte ich mit dem vorliegenden Kompendium der Heilpflanzen altes, neues Wissen vorstellen, denn die Natur hat bereits viele Stoffe für unsere Gesundung und Gesunderhaltung vorbereitet. Das können wir doch nutzen.
Möglicherweise entdecken Sie „Ihre“ Pflanzen, das würde mich sehr freuen. Bewusst habe ich mich für die persönliche Anrede und das „SIE“ entschieden, einfach aus Respekt gegenüber allen Lesern.
Raus aus der Schonhaltung
Ja, es ist bequemer, sich ausschließlich auf die Schulmedizin zu verlassen. Wir sind zunehmend darauf ausgerichtet, dass alles sehr schnell geht. Klar, z.B. die heute bestellte Ware beim Versandhandel muss morgen früh eintreffen.
Bei der Wirkung von Heilpflanzen stellen wir uns darauf ein, dass es etwas mehr Zeit und Geduld braucht als wir das von konventionellen Arzneimitteln gewöhnt sind. Aber die in der Regel sehr gute Verträglichkeit von Pflanzenstoffen stellt zunehmend eine lohnende Ergänzung oder Alternative zu synthetisch hergestellten Medikamenten dar.
Inzwischen werden in der modernen Naturheilkunde standardisierte und genau überprüfte Pflanzenextrakte (z.B. bei Bluthochdruck, Allergien und geschwächtem Immunsystem) auch in Apotheken angeboten und in manchen Fällen sogar bereits von den Kassen bezahlt. Obwohl die Pharmaindustrie oft versucht, den Trend zur Hilfe aus der Natur kleinzureden.
Machen wir uns bewusst, dass es nicht „DIE EINE“ Heilmethode gibt. Ich sehe die Pflanzenheilkunde als integrativ an, das heißt, sie lässt sich meist unterstützend in die gesamte medizinische Therapie einordnen, um körperliches und seelisches Wohlbefinden nachhaltig positiv zu beeinflussen. Und ja, es wird auch Ihnen nicht immer leicht fallen, sich selbst zu mobilisieren. Denn Pflanzen zu nutzen bedeutet: Eigeninitiative ergreifen.
Fast jeder von uns hat die bittere Erfahrung von Neben- und schwer zu steuernden Wechselwirkungen allzu vieler Medikamente, die das Leiden möglicherweise noch intensivieren, gemacht.
Geben wir uns unsere gesundheitliche Selbstbestimmung zurück.
Ihre Antje Hrdina
Heilpflanzen-Übersicht
(Wird fortlaufend erweitert, Stand 2023)
Ackerschachtelhalm ...
Alant, Echter (Inula...
Andorn, Gemeiner (M...
Arnika, Echte (Arn...
Baldrian (Valeria...
Beifuß, Einjährige...
Bockshornklee, Grie...
Brennnessel (Urtic...
Chinarindenbaum, R...
Cola (Cola nitida, C...
Cranberry (Vaccin...
Currykraut (Helich...
Dill (Anethum grave...
Dinkel (Triticum sp...
Diptam (Dictamnus ...
Dost, Gemeiner (Ori...
Eberesche (Sorbus au...
Eiche, Stiel (Quercu...
Eiche, Trauben (Quer...
Erdbeere, Wald- (Fra...
Fenchel, Gemeiner (...
Fingerhut, Roter (D...
Fingerhut, Wollige...
Frauenmantel, Geme...
Gelbwurzel (Curcum...
Gemüsekohl (Brassi...
Ginseng, Echter (Pa...
Goji, Schwarze (Lyci...
Goldrute (Solidag...
Granatapfel (Puni...
Hagebutte (Rosa Ca...
Hanf (Cannabis sati...
Heidelbeere (Vacci...
Himbeere (Rubus ida...
Immergrün, Kleines ...
Ingwer (Zingiber of...
Ipecacuanha (Cara...
Isländisches Moos (...
Jalape (Ipomoea pur...
Jiaogulan (Gynoste...
Johannisbeere, Sch...
Johanniskraut, Ech...
Kamille, Echte (Ma...
Kapuzinerkresse (...
Kartoffel (Solanu...
Königskerze, Großb...
Lärche (Larix deci...
Lavendel (Lavandu...
Lein (Linum usitati...
Linde, Sommer- (Tili...
Linde, Winter- (Tili...
Löwenzahn, Gemeine...
Malve, Wilde (Malva...
Meerrettich (Armor...
Mistel, Weißbeerig...
Myrrhe (Commiphora...
Nachtkerze, Gemein...
Nachtschatten, Bitt...
Nelkenwurz, Echte (...
Odermennig, Gemein...
Oleander, Echter (N...
Olivenbaum (Olea eu...
Orthosiphon (Ortho...
Passionsblume, Fle...
Pfefferminze (Ment...
Pfingstrose, Echte ...
Pflaumenbaum, Afrik...
Quecke, Gemeine (Ag...
Quendel (Thymus ser...
Quitte (Cydonia ob...
Ringelblume (Calen...
Rizinus (Ricinus c...
Rosenwurz (Rhodiol...
Rosskastanie (Aesc...
Salbei, Echter (Sal...
Schleifenblume, Bit...
Schlüsselblume, Ech...
Schöllkraut, Großes ...
Stiefmütterchen, Wi...
Taigawurzel / Sibi...
Teebaum, Australis...
Thymian, Echter (Th...
Topinambur (Helia...
Tragant (Astragalu...
Udrang (Glechoma he...
Ulme, Feld- (Ulmus mi...
Uzarawurzel (Xysm...
Veilchen, Wohlriech...
Vergissmeinnicht, W...
Vogelknöterich (Po...
Vogelmiere, Gewöhn...
Wacholder, Gemeine...
Walnuss, Echte (Jug...
Wegwarte, Gemeine ...
Wundklee, Echter (An...
Yohimbe (Pausinys...
Ysop (Hyssopus offi...
Zaubernuss, Virgin...
Zimtbaum (Cinnamom...
Zistrose, Kretisch...
Zwiebel (Allium cep...
Anders im Heilpflanzen-Kompendium stöbern:
Anmerkungen:
Unbedingt möchte ich die Sammler von Heilpflanzen daran erinnern, die gültigen Naturschutzbestimmungen einzuhalten. Es gilt nicht nur, die so hilfreichen Pflanzen zu nutzen, sondern sie auch in all ihrer Artenvielfalt zu erhalten.
Mit dem Heilpflanzen-Kompendium stelle ich Ihnen die gebräuchlichsten und wissenschaftlich gut untersuchten Gesundheitspflanzen vor. Ein Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit der Informationen sowie die Verantwortung für eventuelle Anwendungen der hier besprochenen Pflanzen ist ausgeschlossen. Das Kompendium dient zu rein informativen Zwecken.
Die bereitgestellten Informationen zu Heilpflanzen und Gesundheitsthemen wurden von mir nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet und online gestellt. Sie sind ausschließlich für Interessierte und zur Fortbildung gedacht und keinesfalls als Diagnose- oder Therapieanweisungen zu verstehen. Jegliche Haftung für Schäden aller Art, die indirekt oder direkt aus der Verwendung der Angaben entstehen, ist ausgeschlossen. Bei Verdacht auf Erkrankungen konsultieren Sie bitte Ihren Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker.
Eine erfolgversprechende Therapie ist also nur unter Berücksichtigung aller individuellen Voraussetzungen, z.B. Dauer und Art von Beschwerden, Begleiterkrankungen u.a. möglich, worauf z.B. in einem Gespräch mit einer fachkundigen Person eingegangen werden kann.
Meine Quellen:
- Herder Lexikon der Biologie in 8 Bänden, Spektrum Akademischer Verlag, 1994
- Pschyrembel Klinisches Wörterbuch, Walter de Gruyter GmbH, 2014
- Heilpflanzen gestern und heute, H.P. Dörfler u. G. Roselt, Urania Verlag, 1990
- Symbolik der Pflanzen, M. Beuchert, Insel-Verlag, 1999
- Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde, U. Bühring, Karl F. Haug Verlag, 2014
- Das große Buch der Heilpflanzen, M. Pahlow, Nikol-Verlag, 2013
- Welche Heilpflanze ist das?, B.P. Kremer, Franckh’sche Verlagshandlung, 1987
- Pflanzen und Tiere – Ein Naturführer, C. Needon u.a., Urania Verlag, 1981
- arzneipflanzenlexikon.info, Kooperation Phytopharmaka GbR, Bonn 2004–2017
- Kompendium der Pharmakologie, E. Beubler, Springer-Verlag, 2011
- Hildegard-Medizin für alle Tage, W. Strehlow, Nikol-Verlag, 2014
- Die AYURVEDA Pflanzen-Heilkunde, Lad und Frawley, Windpferd Verlag, 2005